Technik
Ikonen werden in der Regel auf Holz gemalt. Die erfolderlichen Bretter werden vom Schreiner auf die gewünschte Grösse zugeschnitten.
Auf das rohe Brett wird dann vorerst eine Gaze aufgeklebt. Dann wird ein vielschichtiger Grund aus Hasenleim, gemischt mit Champagnerkreide aufgetragen. Je nach Anforderung und weiterer Verarbeitung können zwischen 17 und 30 Schichten notwendig sein. Fein ge-schliffen entsteht so ein sehr fester und glatter Bilduntergrund.
Auf diesen Untergrund wird das Bild mit Bleistift vorgezeichnet. Dann wird die Ikone vergol-det. Entweder wird mit Goldpulver gemalen oder es wird vier Tausendstel Millimeter dickes Blattgold mit einem speziellen Bindemittel aufgetragen (matte oder glänzende Ölvergoldung, oder die aufwändige Polimentvergoldung). Je nach Bedarf wird zusätzlich mit Ornamenten verziert (punizieren). Die Vergoldung ist sehr aufwändig und erfordert besondere Sorgfalt.
Dann kann mit Malen begonnen werden. Seit dem Mittelalter wird als Bindemittel für die Farb-pigmente fast ausschliesslich Eigelb verwendet. Die so aufgetragenen Farben erweisen sich als äusserst dauerhaft.
Im Gegensatz zur traditionellen Malerei wird ein Ikone immer vom Dunkeln ins Helle gemalt; zuerst also die dunkelste und zum Schluss die hellste Farbe.
Nach Vergoldung und Malerei muss die Ikone etwa ein halbes Jahr vollständig austrocknen. Anschliessend wird sie zum Schutz vor Verschmutzung in Leinölfirnis gebadet und dann mit einem Lack überzogen.